Klare Bibelauslegung

Biblische Lehre des ersten Jahrhunderts n Chr

1. Thessalonicher

Werner Bergmann


1.Thes.1,1: „Paulus und Silvanus und Timotheus der Versammlung der Thessalonicher in Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus: Gnade euch und Friede!“

Dieser 1. Thessalonicherbrief ist an eine Gemeinde gerichtet in Griechenland. Dieses Thessalonich heisst heute Saloniki. Der Brief hängt unmittelbar mit der zweiten Missionsreise des Apostels Paulus zusammen. Es wird geschätzt, dass der Brief um das Jahr 50-51 geschrieben wurde. Die Gemeinde selbst wurde durch Paulus ins Leben gerufen durch seine missionarisch evangelistische Tätigkeit. Die eigentliche Mitteilung über diesen Vorgang finden wir in Apg.17,1-9, was wir nachlesen können. Der Apostel hielt sich nicht allzu lange in Thessalonich auf, weil er in ungewöhnlicher Weise von den Juden nachgestellt bekam. Man trachtete ihm nach dem Leben. Um dies zu verhindern, wich er dann nach relaitv kurzer Zeit in das etwa 80 Kilometer davon entfernte Beröa aus. Sein Weg führte dahin. Von da aus ging er dann nach Korinth. Er schrieb diesen Brief in Korinth. In Korinth erlebte er, wie Timotheus nachkam und ihm dann über Thessalonich berichtete. Das, was er berichtete, ist eigentlich die Antwort hier in diesem 1. Thessalonicherbrief. Aufgrund der Mitteilung und auf die dort bestehenden Probleme eingehend sah er sich veranlasst, diesen Brief an die Gläubigen zu Thessalonich zu verfassen. Das etwa in Kurzem auf den Werdegang, auf den Vorgang bezogen.

Wir wissen auch, dass es die erste Zeit der missionarischen Tätigkeit Pauli gewesen sein musste. Denn in V.1 unseres Abschnittes finden wir den Silas (Silvanuas wird er hier genannt), der mit ihm unterwegs war. Auch der Timotheus war mit dabei. Timotheus war nicht immer bei ihm, aber er war immer wieder bei ihm. Und er schreibt nun in diesen drei Personen, die da vorgestellt sind, an diese Gemeinde zu Thessalonich. Er betittelt sie, deren Gemeinde ja noch gar nicht alt war, die ja erst den Anfang nahm: „...Versammlung der Thessalonicher in Gott, dem Vater...“. Das ist der Titel. Wir müssten sagen: Welch eine gewaltige gnadenvolle Macht Gottes stand dahinter; welch eine Gnade Gottes, „...und dem Herrn Jesu Christi: Gnade euch und Friede...“. Gnade und Frieden war der Wunsch Pauli, glaube ich, an alle. Die beiden Dinge werden wir auch nur im Zusammenhang empfangen. Niemand kann im Frieden sein, wenn er nicht sich selbst in der Gnade bewegt. Wir wissen, dass er sich in dieser Gnade bewegte. Und er wünscht nun durch die Gnade, das, was er war, auch anderen Glaubenden zu sein.

1.Thes.1,2: „Wir danken Gott allezeit für euch alle, indem wir euer erwähnen in unseren Gebeten.“

Er schreibt nun: „Wir danken Gott allezeit für euch alle, euer erwähnend in unseren Gebeten…“. In ähnlicher Weise schreibt er auch in Kol.1,9, wo es heisst: „Deshalb hören auch wir nicht auf, von dem Tage, da wir es gehört haben, für euch zu beten und zu bitten, auf dass ihr erfüllt sein möget mit der Erkenntnis seines Willens in aller Weisheit und geistlichem Verständnis.“ Das waren die Anliegen Pauli für andere Gemeinden. Und wir sehen, wie stark dieser Mann im Segen war und stand, weil er eine Liebe zu allen Heiligen hatte. Das ist so ein Problem, über das gesondert geredet werden könnte. Aber es muss nicht so sein. Es hat sowohl Mangelerscheinungen bei uns Glaubenden als auch Überziehungen. Und hier sehen wir eigentlich in Paulus den nüchternen Faden, der hindurchzieht. Wenn Paulus heute hier wäre, dann hätten wir sicherlich einige Dinge zu gewärtigen in den Gemeinden. Er würde sich wahrscheinlich recht unterschiedlich benehmen müssen den einzelnen Gemeinden gegenüber. Und wir hätten wohl eine Fülle von Briefen zu gewärtigen. Was da drinnen stehen würde, wüssten wir. Zum grössten Teil würde sie heute Gott nicht zum Kanon des Wortes erheben können, gleich dem Brief der Gemeinde zu Laodicäa...