Klare Bibelauslegung

Biblische Lehre des ersten Jahrhunderts n Chr

2. Petrusbrief

Werner Bergmann


2.Petr.1,9: „Denn bei welchem diese Dinge nicht sind, der ist blind, kurzsichtig und hat die Reinigung seiner vorigen Sünden vergessen.

2.Petr.1,10: Darum, Brüder, befleißiget euch um so mehr, eure Berufung und Erwählung fest zu machen; denn wenn ihr diese Dinge tut, so werdet ihr niemals straucheln.

2.Petr.1,11: Denn also wird euch reichlich dargereicht werden der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus.“

Ich war in den letzten Stunden (2. Petr. 1, 1-8) nicht da, aber ich glaube, dass Gott nicht an Personen gebunden ist, aber Gott selbst ist an sein Wort gebunden. Das ist das Interessante. Wenn wir recht im Glauben stehen und erkennen, dass auch unser Gott an sein Wort gebunden ist, denn von seinem Wort kann er nicht mehr weg, dann lernen wir stehen im Glauben. Wir müssen Gott prü­fen, ob er nicht die Fenster des Himmels auftue. Wenn wir ihn nicht prü­fen, ohne ihn zu versuchen, können wir nicht feststellen, welch eine Fülle in Jesus ist, und zwar ganz frei von jedem Schwarmgeist. Der Herr Jesus liebt das sowieso nicht. Wir sollten das meiden.

Nun, ganz wunderbar ist, wie Gottes Wort hier sagt: „Denn bei welchem diese Dinge nicht sind, der ist blind“. Welche Dinge denn? Nun, die Dinge, die vorher genannt sind. Das erste ist, was in V.5 anfängt mit Fleiß. Das ist die menschliche Seite, dass wir Fleiß anwenden sollen, damit dieser Fleiß Gott zu dienen Tugend, Zustand wird, nicht nur eine einmalige Sa­che, nicht ein Strohfeuer. Dem Herrn Jesus zu dienen soll Tugend werden in uns, um in dieser Tugend bewährt zu werden, um hinzugelangen zu der ganzen Erkenntnis Jesu und seines Wortes, weil wir dann bei ihm sind. Wenn wir in ihm sind und die Erkenntnis haben, dann werden wir nicht in der Erkenntnis des Christus tun, was wir wollen, sondern wir enthalten uns. Deshalb heißt es: „aus der Erkenntnis die Enthaltsamkeit“, von der Gottes Wort redet, Enthaltsamkeit von den Dingen der Sünde und meines eigenen Wollens und meiner Ichbezogenheit und des Erkennens aus meinem Sichtbild. Davon sollte uns der Herr bewahren. Wenn wir darin Enthalt­samkeit üben, dass wir nur das tun, was Gottes Wort uns heißt, dann wer­den wir in ein Ausharren geführt, das uns hineinbringt in den permanenten Zustand der Gottseligkeit in Menschen, die noch im Fleische sind.

In dieser Gottseligkeit erleben wir dann echte Bruderliebe. Echte Bruder­liebe ist nicht das, dass ich anerkannt werde, sondern umgekehrt. Aus der Bruderliebe heraus und nur über diesen Bogen geht es dann in die Liebe des Christus. Wenn wir in einem straucheln, dann kommen wir nicht in das Nächste. Es ist klar, wenn ich keinen Fleiß anwende, komme ich nicht in die Tugend. Wenn ich schon Fleiß anwende und laß mich aber nicht festi­gen auf dem Fundament des Christus beständiglich, „in allem Fleiß“, dass wir „allen Fleiß“ anwenden, nicht nur Fleiß. Ich weiß nicht, was hier aus­geschlossen ist, wenn es heißt „allen Fleiß“.

Wo diese Dinge, die wir kurz besehen haben, nicht sind, der ist blind. Ein Blinder kann schlecht sehen. Was sieht ein Blinder? Gar nichts. Nicht nur solche, die gar nichts sehen, weil diese geistlichen Werte nicht vorhanden sind, auch solche, die noch einen Schimmer haben, sind hier angesprochen. Sie sehen nur ein ganz klein wenig. Sie können noch unterscheiden, wenn die Sonne scheint. Für sie ist hier geredet: „kurzsichtig“. Sie können nur noch ganz kurz sehen, dass es hell wird, aber sie können keine Konturen mehr erkennen, geistlich gesehen. Sie können das Wort nicht mehr erfas­sen. Warum denn? Weil sie nicht in der gottgemäßen Erkenntnis und darin in der Enthaltsamkeit gefunden sind vor Gott. Sie enthalten sich nicht durch Beschneidung des Herzens...