Klare Bibelauslegung

Biblische Lehre des ersten Jahrhunderts n Chr

2. Thessalonicher

Werner Bergmann


2.Thes.1,1: „Paulus und Silvanus und Timotheus der Versammlung der Thessalonicher in Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.“

Wenn wir diesen zweiten Brief beginnen, dann darf noch einmal zurückgegriffen sein auf den ersten Brief, der in seiner ungeheuerlichen Aussage die erste Wiederkunft Jesu bringt, nämlich uns von dieser Erde hinwegzunehmen um uns in des Himmels Herrlichkeit zu bringen (Kap.4).

Dieser zweite Brief offenbart nun Sein Kommen mit uns auf diese Erde.

Es ist so sehr wichtig, dass wir die Zusammenhänge dafür erkennen. Denn zwischen dem ersten Kommen oder Wiederkommen Jesu und dem zweiten steht die dafür notwendige Reinigung unsererseits. Es wäre ein Unding, es wäre eine Unmöglichkeit, wenn wir nicht vor dem Richterstuhl des Christus gestanden hätten und teilhaben und teilnehmen würden an dem Gericht, von welchem der zweite Brief an die Thessalonicher redet. Hier haben wir also die Eröffnung dieses Briefes, gleich oder in ähnlicher Weise dem ersten. Die ersten Verse sind sehr gleich. Paulus stellt sich nebst der beiden Brüder vor, die nun als die Absender dieses Briefes gelten. Sie waren die Tragenden überhaupt in dieser Arbeit, in welcher sie diesen Brief schrieben. Sie schrieben diesen Brief an die Versammlung der Thessalonicher. Wir haben in dem ersten Brief schon eingangs die Worte ein wenig behandelt, so dass wir hier eigentlich nur eine Wiederholung haben. Aber das, was uns hier bewegt in seinem Gruss und Vorstellungswort ist das, was wir Eingangs des zweiten Verses haben, nämlich was Paulus und seine Mitarbeiter den Gläubigen in Thessalonich aus tiefstem Herzen wünschten, nämlich die beiden Dinge:

2.Thes.1,2: „Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!“

„Gnade euch und Friede...“. Es ist ein wunderbar Ding, wenn die Erretteten in der Gnade Gottes leben dürfen. Denn es ist eine unverdiente Angelegenheit. Denn Gnade können wir uns niemals und nimmermehr verdienen, weder durch eine geübte oder auch eine ungeübte Tätigkeit im Reiche Gottes. Niemals sind wir durch die Gnade in eine Tätigkeit gebracht, die wir uns verdienen könnten. Im Gegenteil. Gnade ist ja ein Erlassvorgang, der eigentlich einem Sünder gar nicht zusteht. Dennoch gibt Gott. Gott hat bestimmte Eigenschaften. Und in einer dieser Seiner Eigenschaften ist Er ein solcher Gott, der bereitwillig vergibt. Wo wollten wir geblieben sein, wo kämen wir hin, wenn Gott nicht durch Seine Gnade primär uns begegnet wäre in der Zeit der Annehmung, die heute währt. Und wir freuen uns auch zugleich, dass wir teilhaftig geworden sind, soweit wir errettet sind, dieser hier primär genannten Gnade Gottes. Dieser Gnade, von der auch Paulus in Eph.2,8 schreibt, dass wir durch diese hier erwähnte Gnade errettet worden sind. Und es ist schon eine Sache, die uns klar ist, dass wir unsere Errettung, die für die Gesamtheit der Ewigkeiten funktionswirksam bleiben wird, dass wir uns die niemals hätten verdienen können im Leibe des Fleisches. Und mit materiellen Gütern? Was wollten wir Gott geben? Wieviel DM? Niemals wäre das in den Augen Gottes eine Sache gewesen, die Gott versuchlich geworden wäre, solches anzunehmen.

2.Thes.1,3: „Wir sind schuldig, Brüder, Gott allezeit für euch zu danken, wie es billig ist, weil euer Glaube überaus wächst, und die Liebe jedes einzelnen von euch allen gegeneinander überströmend ist.“

In V.3 kommt er nun in eine Aussage und spricht: „Wir sind schuldig, Brüder, Gott allezeit für euch zu danken.“ Aus diesem Kurzwort wird vieles klar. Einmal, dass die Gläubigen, auch heutiger Zeit, in Schuld vor Gott geraten und zwar dann, wenn sie nicht dankbar sind. Also kämen wir zu einem Satz, der da lautet, dass Errettete, die in Undankbarkeit leben, aus und in der Perspektive vor Gott in Schuld sind...