Die Füchse im Weinberg
Werner Begrmann
...Wir wollen heute ein Wort Gottes beginnen, über das wir nun einige Male hören werden und zwar aus dem Alten Testament, den Hohel.2,15. Vielleicht etwas vorab. Es handelt sich hier um das Lied der Lieder, im Hebräischen „schier-haschirim“, das praktisch in Liedform in der Prosa zum Teil wiedergegeben ist. Es ist durch den weisen König Salomo geschrieben, der ein Schattenbild in der Beziehung zur Weisheit auf Christus darstellt. Lieblichkeiten tiefster Gemeinschaft drückt gerade das Lied der Liebe, das Lied der Lieder aus, mit dem wir hier zu tun haben. Gott führt uns gleichsam in die tiefsten Zusammenhänge seines göttlichen Seins und der Gemeinschaft, die er vorhat mit Menschenkindern zu unterhalten auf Grund der Gottes-Gemeinschaftsfähigkeit des Menschen. Nach der schuf Gott den Menschen in seinem Bilde, Leib Seele und Geist. Diese trinitäre Seite nach den drei Dominanten Leib, Seele und Geist spiegeln sich wieder im Vater, Sohn und Heiligen Geist. Dieses Lied der Lieder oder Hohelied geheißen, ist also im Anwendungsbereich allegorisch zu verstehen und niemals allein nur auf eine Situation. Genauso wie sich Gott einstmals dem Volke Israel darbot. Wir lesen im Alten Testament an vielen Stellen, insbesondere auch im Prophetenwort, daß Gott Israel sein Weib nennt. Und Gott stellt sich in der Beziehung des Weibes Israel als Mann vor, wörtlich. Israel hat den Mann verlassen wegen Hurerei, sagt der Prophet und darum lebt dieses Weib in tiefer Betrübnis, ein Bild auf Israel außerhalb der Gemeinschaftsbeziehungen zu Gott. Aber die Liebe Gottes erstrahlte auf Israel in den hier erwähnten Dingen. Durch die Jahrhunderte des Ungehorsames Israels war diese Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott getrübt, getrennt. Und dann wendet sich Gott durch die Gabe seines geliebten Sohnes Jesus Christus ganz neu der Menschheit zu. Diesmal offenbarte er sich wieder wie angekündigt in Israel. Das Neue Testament sagt: „er kam zu den Seinen, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf; so viele ihn aber aufnahmen“, (das sind die Erretteten heute), „denen gab er Macht Kinder Gottes zu heißen“. Wir freuen uns darüber und diese Liebeserklärung Gottes, des Königs Salomo hier, ist also eine Äußerung unseres Herrn Jesus Christus in der Beziehung zu seiner Leibesgemeinde in Sonderheit. Damit ist aber diese Aussage des Hohenliedes keineswegs beendet. Wir wissen, wenn der Herr uns aufgenommen haben wird in die Herrlichkeit, werden wir mit ihm wieder kommen. Dann wird jenes Verhältnis des geistlichen Christus, zu dem wir zählen, er das Haupt, wir seine Glieder, wir werden hier mit oder als dieser Christus hier herrschen auf dieser Erde tausend Jahre. Davon erzählt Gottes Wort an so mannigfaltigen Stellen wieder. Dann wird jenes Reich des Friedens und der Gerechtigkeit für 1000 Jahre sein und das Verhältnis spiegelt sich in der „schier-haschirim“ erneut wieder. Welch eine Liebe Gottes für die Menschen da ist! Welch einen Platz Gott im Herzen für sein Geschöpf, das er einstmals in seinem Bilde schuf, auch heute noch offenbart....