Johannesevangelium
Werner Bergmann
Joh.1,1: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.“
Der Herr will nicht allein, dass wir mit unserem verlorenen Leben zu Jesus kommen, um uns retten zu lassen, sondern Er will viel mehr. Seine Absicht, die Absicht Gottes ist es, dass wir Christus ähnlich werden. In der Ähnlichwerdung Jesu und allein darin können wir für unseren Herrn fruchtbar sein. Sonst nicht. Wir können uns in der Fruchtbarkeit nicht allein auf die Segnungen berufen, letztlich nicht, sondern auf unser Ähnlichwerden. Zu sein, wie Jesus hier über die Erde gegangen ist. Natürlich und gewiss hängt das Leben von der Wiedergeburt an nicht an der Errettung, die wir durch die Gnade Gottes mittels des Glaubens empfangen. Aber der Herr will nicht, dass wir allein gerettet sind, sondern Er will auch, dass wir nun ganz treu sind in der Nachfolge. Damit wir Christus darstellen als solche, die Ihm gehören, die Sein sind. Wir würden staunen, wie wenig wir Christus ähnlich sind, wenn wir uns im Lichte Gottes betrachten könnten. Es spricht von einer grossen, einer gewaltigen Gnade, wenn Gott uns Licht gibt über uns selbst. In dem Augenblick, wo wir Licht über uns empfangen, erkennen wir auch Jesum besser.
Wir fangen nun hier mit diesem Evangelium des Johannes an. Es ist ein wunderbares Evangelium. Es unterscheidet sich von den übrigen Evangelien wesenhaft in der Beziehung, dass wir einmal von Matthäus beginnend doch den israelitischen, den rein israelitischen Charakter betreffend finden hindurch zu Markus und Lukas, bereits im gemischten Verhältnis nun bei Johannes nun ganz stark schon auf die Nationen ausgerichtet. Zum Beispiel wenn der Herr sagt: „Ich habe aber auch noch andere Schafe, die nicht aus diesem Hofe sind.“ Er meint in „diesem Hof“ den Schafhof Israels. Die „andere“ sind die Nationen. Dieses Evangelium des Johannes ist eigentlich richtig das Evangelium Jesu, geredet durch Johannes. Denn wir wissen, dass heilige Männer Gottes redeten, getrieben durch den Heiligen Geist. Wir haben es hier nicht mit Menschen zu tun. Auch dann nicht, wenn sich Gott eines Menschen bedient hat, durch den Gott redete. Deshalb widerstehen wir jedem falschen Geist, der da besagt, dass in der Bibel Gottes Wort sei. In der Bibel ist nicht Gottes Wort, sondern die Bibel IST das Wort Gottes. Da gibt es keine Mitteilung, ausser dass es die Mitteilung Gottes selbst sei. Im Evangelium Johannes geht Johannes über den Anfang der Schöpfung der Menschheit, des kosmischen Alls hinaus. Während sich die übrigen Evangelien durchwegs auf die Anfänge unseres Hierseins zu beschränken, geht nun Johannes in gewaltigem Ausmass auf die Anfänge der Schöpfung von 1.M.1,1 weit vorgelagert. Er bezieht sich damit auf Jesus nach der Gottessohnschaft und den Anfängen Gottes. Das ist ein ganz prekäres Verhältnis, mit dem wir hier konfrontiert werden. Einfach deshalb, weil uns die nächste Sinneswelt fehlt, um das zu erfassen und zu erfahren. Wir vermögen ja eigentlich mit unseren fünf Sinnen nur die Dinge zu erfassen und aufzunehmen, die auch für dieses kosmische, weltliche Materielle gegeben sind. Da brauchen wir fünf Sinne. Wir brauchen fünf Sinne - nicht mehr, um Gott damit zu dienen. Aber interessant ist, dass Gott uns Schlüsse, urheberrechtliche Dinge übereignet, indem Er uns Blicke hineintun lässt in den Ursprung, in die Anfänge Gottes. Wir werden gleich sehen, was da alles dabei herauskommt. Hier hört unser Verstand auf. Wir kommen damit zu einem Satz, in dem wir sagen: Alles das, was unser Verstand nicht aufzunehmen vermag, soll auch gar nicht von unserem Verstand erprobt werden. Sondern hier bewegen wir uns ausschliesslich noch im Glauben. Gottes Wort ist dazu da, dass es geglaubt wird. Wir haben unsere Rechtfertigung auch nicht aus dem Verstand...