Epheser-Brief
Werner Bergmann
Eph.1,1: „Paulus, Apostel Jesu Christi durch Gottes Willen, den Heiligen und Treuen in Christo Jesu, die in Ephesus sind.“
Dieser Brief an die Epheser, etwa sechzig n. Chr. geschrieben, trägt ja den Namen als Adressat gleichnamig jener Stadt Ephesus, die eine bedeutende Stadt in diesem Bezirk Asia war. Dieser Epheserbrief ist eine Perle innerhalb der Briefe, weil ganz wertvolle Einzelheiten darin enthalten sind. Es sind Einzelheiten, die uns Mitteilung hinterlassen, wie sie mitunter kaum in einem anderen Brief zu finden sind. Wir empfangen Einblick in Dinge, die wir ansonsten im Wort Gottes gar nicht noch einmal nachlesen können. Und auch der Gehalt dieses Briefes ist hochwertvoll. Wenn nun Paulus, der sich hier vorstellt, sagt, dass er ein Apostel Jesu Christi nach dem Willen Gottes sei, dann steht er in harter Kontrastierung zu den Aposteln, von denen wir in 2.Kor.11,13 lesen - er stellt sich und distanziert sich von all dem, was nicht gleich ihm nach dem Willen Gottes sei. Und er widmet sich, er gibt sich den Heiligen und Treuen in Christo Jesu und sagt: „...die in Ephesus sind „ Es ist also ein sehr spezifisch gerichteter Brief, der wohl, wie ich glaube, nur auch hätte an die Epheser geschrieben werden können. Natürlich haben die Briefe oft eine ganz besondere Bedeutung vom Inhalt her, wie beispielsweise der Hebräerbrief. Der hätte wegen der Mitteilung und Vielfaltigkeit der Erwähnungen israelitischer Dinge aus dem A.T. niemals an eine Heidengemeinde geschrieben werden können. Das wäre nicht möglich gewesen. Er sagt: „...in Christo Jesu, die in Ephesus sind.“ Diesen Gläubigen, den Heiligen, die hier erwähnt werden, schreibt er und er wünscht nun jenen:
Eph.1,2: „Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesu Christo!“
„Gnade und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!“ Das, was er hier eingangs schreibt, ist für ihn das Wesenhafte überhaupt. Und dieses Wesenhafte ist etwas, was unter den Gläubigen oft mangelt. Viele Gläubige leben ein Leben durch diese Erde, ohne die Reichtümer in Christo je erfasst zu haben. Wir bedauern das sehr. Solange Gläubige mit einem Bauch voller Verärgerung (egal woher diese Verärgerung in ihnen ist) durch diese Welt gehen, ist es Schuld, ist es Sünde, die man durch diese Zeit hindurchträgt, derer Tage wenige sind, die wir zu leben haben. Und wenn wir von diesen wenigen Tagen etwa Wochen, Monate oder Jahre noch mit Sünden einhergehen sollen, dann wird der Herr Jesus am Richterstuhl des Christus einmal die ganze Rechnung offenbaren, wer wir wirklich waren. Jedenfalls sagt Paulus hier solches denen, die er lieb und wert hatte. Wir kennen diese ganze Geschichte aus der Apg., wie lieb er die Gläubigen zu Ephesus hatte, indem er ihnen Gnade und Friede von Gott wünscht. Das wollte er für sie von ganzem Herzen.
Und wenn dieser Friede nicht in unseren Herzen dominiert, dann ist auch die Gnade, von der hier Paulus redet, nicht vorhanden.
Davon müssen wir ausgehen! Und jeder einzelne ist dafür verantwortlich, wie er hier über diese Erde geht und in welchem Zustand er sich vor Gott befindet...