Klare Bibelauslegung

Biblische Lehre des ersten Jahrhunderts n Chr

Die Offenbarung

Werner Bergmann


Diesem ersten Band sollten eigentlich noch zwei weitere folgen, was jedoch u.a. durch den Heimgang eines lieben Bruders verhindert wurde. Die Audioaufnahmen der Auslegungen der Offenbarung liegen vor. Wenn jemand Interesse hat, diese in schriftliche Aufzeichnungen zu bringen, kann er sich gerne an uns wenden.


...1. Vorwort über das Persönliche

Es sind inzwischen Jahrzehnte vergangen, als der treue Herr mich in be­sonderer Weise damals im Worte Gottes segnen wollte. Als Kind von gläubigen Eltern kam ich mit zwölfeinhalb Jahren als ein verlorener Sün­der zum Heiland und Erlöser Jesus Christus. Ich wuchs in einem wohlbehüteten Elternhaus heran und erlebte zu Hause in geradezu vorbildli­cher Weise die absolute Unterwerfung unter das Wort des Herrn. Damals hatte ich weder den Blick noch das Verständnis dafür, zu erkennen, was es bedeutet, mit einem solch großen Segen beschenkt zu sein und in ei­ner Familienfolge gläubiger Voreltern stehen zu dürfen – mehrere Ge­nerationen durch beide Elternlinien verlaufend.

Die Wirren des 2. Weltkrieges ließen zwar mein Glaubensleben leiden, aber niemals aufhören. In weiteren Jahren der Kriegsgefangenschaft ver­spürte ich mehr und mehr den inneren Drang zu stärkerem Gebet und zur Ruhe vor Gott. Im Rückblick auf die vergangenen Kriegsjahre dank­te ich dem Herrn aus der Tiefe meiner Seele für die vielen, vielen Bewahrungen und wunderbaren Errettungen aus den Todesgefahren des Krieges. So war ich verwundet worden, und man brachte mich in ein Mi­litärhospital nach Lincoln in England. Zugleich erkannte ich in diesen vielen Bewahrungen der Vergangenheit die besondere Liebe meines Herrn zu mir. Der so treue Herr beschäftigte sich mit mir, wie ich es bislang noch nicht gekannt hatte. Voller Dankbarkeit gegen Gott bat ich im­mer wieder: „Herr Jesus, ich möchte in tieferer Gemeinschaft mit Dir leben! Komme Du mir bitte zur Hilfe!“...
...Durch die Liebe meines Gottes erlebte ich als Kind Gottes eine Er­weckung im Wort – obgleich ich selbst dieses Ziel nie gehabt hatte.  Heute – an dieser Stelle meines Lebens angelangt sage ich Ihm, meinem Gott, allen Dank, und ich beuge mich vor dem Gott aller Erbarmungen. Ich gebe Ihm alle Ehre und preise Seinen hohen Namen.  Vergessen wir in unserem Leben bitte nie: Gott kann!...

...Die Prophetie enthält keineswegs „nur“ das Zukünftige, sondern auch das Vergangene und das Gegenwärtige in den Zeitabläufen Gottes. Wenn wir an den großen Propheten Mose denken, der im Auftrag Gottes den gesamten Schöpfungsvollzug im Buch der Genesis niederschreiben konnte, nachdem bereits Jahrtausende vergangen waren, so wird sehr deutlich, daß es auch eine „rückschauende“ Prophetie gibt. Die Pro­phetie der  Offenbarung Jesu Christi durch Johannes  hat jedoch zumeist zukünftigen Charakter....Das alttestamentliche Prophetentum endete dann mit Johannes dem Täufer zur Zeit Jesu. In Lk.16,16 heißt es: „Das Gesetz und die Pro­pheten waren bis auf Johannes“. Dieses alttestamentliche Propheten­tum aber fand in Jesus Christus seine Erfüllung. In 5.M.18,15 wird ein Prophet angekündigt, der „gleich dem Mose“ sein würde. Im N.T. wird der Herr Jesus als ein „mächtiger Prophet“ bezeichnet: „Das von Jesu, dem Nazaräer, der ein Prophet war, mächtig im Werk und Wort vor Gott und dem ganzen Volke“ (Lk.24,19). Darum finden wir im N.T. die Mitteilung, daß „.Jesus“ der Prophet war, auf welchen man angekündig­terweise schon seit Moses Zeiten wartete (Mt.21,11). Wenn die alttestament-lichen Propheten „Mittler“ zwischen Gott und Menschen waren, so erfüllte sich in der Ankunft des Sohnes Gottes zweierlei:  (1) die wahre (Ver)Mittlerschaft  (2) das alttestamentliche Prophetentum,  und zwar sowohl in dem (a) Reden wie auch in der (b) Person Jesu Selbst. Wir lesen darüber in Hebr.1,1: „Nachdem Gott vielfältig und auf man­cherlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten, hat Er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohne“...